Interview mit Johannes Böttger, dem ersten Mitarbeiter bei ver.de
Wie ist damals die Zusammenarbeit mit ver.de entstanden?
Wir haben uns in meiner Unizeit kennengelernt, als Birgit wissenschaftliche Mitarbeiterin war und ich studentische Hilfskraft. Der Studiengang war damals nicht so groß, daher kannte man sich schnell persönlich und so kam es dann dazu, dass ich anfing, bei ver.de mitzuarbeiten. Vor allem arbeitete ich am Wettbewerb „Im Gefilde“. Die ersten Skizzenrunden fanden noch mit allen Beteiligten statt, dann habe ich den Rest des Wettbewerbes größtenteils mit Robert bearbeitet und Pläne gezeichnet. Jochen und Birgit gaben später auch immer wieder Input.
Was war damals besonders? Wie war so die Stimmung im frisch gegründeten Büro?
Die Stimmung im umgebauten Garagengebäude, in dem sich damals das Büro befand, war super. Man hatte durch die Lage in dem tollen Garten nicht das Gefühl, in der Stadt zu sein und die Atmosphäre passte auch einfach gut zur Freiraumplanung. Die Arbeit war vom großen Engagement der drei Chefs getragen. Interessant war auch, dass jeder wegen des unterschiedlichen Ausbildungshintergrundes anderes Wissen mit in die Arbeit hinein trug.
Ist Dir etwas besonders in Erinnerung geblieben? Gibt es etwas, was Dich aus der Zeit damals bis heute begleitet? Eine Idee, ein Entwurfsgedanke…
Besonders waren vor allem zwei Punkte:
Zum Einen die Berücksichtigung von viel „handwerklichem“ Denken. Die Diskussionen wurden aus dem Wissen um mögliche Umsetzungen gespeist und weniger theoretisch aufgeladen als bei den Uniprojekten – also richtige Büroarbeit. Bereits in der Wettbewerbsbearbeitung haben wir Material und Bauweisen sehr ernst genommen. Das war für mich als Student ganz anders als an der Uni.
Zum Anderen war die co-kreative Arbeitsatmosphäre super. Alle saßen gleichberechtigt mit Stift am Tisch und es wurden Entwurfsdiskussionen geführt, jeder konnte mit skizzieren, alle waren gleichberechtigt.
Diese Punkte haben mich schon insofern geprägt, dass es mir wichtig ist, neuen Mitarbeitern in meinem Büro das ähnlich mitgeben zu können.
Ansonsten …
… würde mich vor allem der Pullinger Weiher mal wieder nach Freising ziehen – ich bin damals eigentlich jeden Tag dorthin gegangen. Ins crazy-blaue Wasser zu springen und auf dem Rücken schwimmend die landenden / startenden Flugzeuge zu beobachten war etwas Besonderes!
Johannes war 2002 Mitarbeiter bei ver.de. Seit 2005 ist er Partner im Büro urbanegestalt in Köln (urbanegestalt – Landschaftsarchitektur + Architektur + Stadtplanung). Ansonsten war er unter anderem wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter an der Leibniz Universität Hannover und hat dort unseren Kollegen Thore Schiller bei seinen Studienprojekten betreut. Dem folgte eine Gastprofessur an der Universität Kassel für Landschaftsästhetik im Entwurf sowie diverse Preisrichtertätigkeiten. Heute arbeiten mit ihm ca. 15 Kollegen im Spannungsfeld Landschaftsarchitektur, Architektur und Stadtplanung an zukunftsfähigen und nachhaltig gestalteten Lebensräumen.